2021/2022SpielberichtWild LionsKempten beendet die Partie vorzeitig

5. März 2022
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Gäste gehen nach 6:3-Führung für den ERSC vom Eis
Ein Eishockeyspiel dauert in der Regel 60 Spielminuten, eventuell mal länger, wenn es in die Overtime geht. Die Partie am Freitagabend in der Aufstiegsrunde der Eishockey-Bayernliga zwischen dem ERSC Amberg und dem ESC Kempten war nach knapp 47 Spielminuten beendet – weil die Gäste sich mit Schiedsrichterentscheidungen nicht einverstanden sahen, das Eis verließen und auch nicht mehr zurückkehrten. Zu diesem Zeitpunkt führte der ERSC Amberg mit 6:3. Die Partie wird nun vors Schiedsgericht des Verbandes gehen und sollte mit einer 5:0-Wertung für die Wild Lions enden. Der ERSC stünde damit kurz vor einem Einzug in die Playoffs, hätte es auf jeden Fall in der eigenen Hand.
Zum Sportlichen: Das Spiel nahm schnell Tempo auf, der ERSC verzeichnete schon nach 15 Sekunden die erste Großchance mit einem Innenpfostentreffer von Leon Hartl. Amberg agierte mit einem starken Forechecking und ging durch ein Überzahltor von Shawn Campbell – toll herausgespielt von Brett Mennear – mit 1:0 in Führung. Lange konnten sich die über 500 Fans nicht darüber freuen, denn bereits 31 Sekunden später hatte Sharks-Torjäger Nikolas Oppenberger mit all seiner Klasse zum 1:1 ausgeglichen. Die Defensivabteilungen beider Mannschaften spielten in der Folge sehr konzentriert, dennoch hatte Marco Pronath eine fast 100%ige Chance, mit der er an Jennifer Harß im Gästetor scheiterte.
Der Mittelabschnitt begann mit einem frühen Gästetreffer durch deren Kapitän Eugen Scheffer, den die Löwen sehr bald durch ein Powerplay-Tor von Felix Köbele beantworten konnten. Zu diesem Zeitpunkt begannen sich die Strafzeiten zu häufen, zunächst gegen beide Teams, im weiteren Verlauf vornehmlich gegen die Gäste – und es häuften sich auch deren Diskussionen mit den Unparteiischen. Mit seinem zweiten Treffer brachte Köbele per Nachschuss durch die Schoner von Harß den ERSC erstmals in Führung. Per wuchtigem Schlagschuss erhöhte Daniel Krieger im Powerplay auf 4:2 und 44 Sekunden vor der Pausensirene ließ Köbele mit dem 5:2 die Fans erneut jubeln.
Im kurzen Schlussdrittel konnten die Sharks schon nach 30 Sekunden durch Daniel Rau auf 5:3 verkürzen, aber nach vier weiteren Strafzeiten (2xReklamieren, 2xBeinstellen) und dem 6:3 durch Kevin Schmitt verschwanden die Gäste in der Kabine.
Unabhängig von dem ungewöhnlichen Ende des Spieles, zeigte sich Löwencoach Dirk Salinger sehr zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: „Wir haben defensiv sehr gut und konzentriert gespielt, was nicht einfach war, weil Kempten läuferisch sehr stark ist, vielleicht sogar das beste Team in der Liga“. Über das abrupte Ende meinte ‚Sale‘: „Es kommt immer mal vor, dass man mit Schiedsrichterentscheidungen nicht einverstanden ist, aber wenn alle Teams so reagieren würden, hätte man viele Abbrüche“. Das Ergebnis ging für den Amberger Trainer absolut in Ordnung: „Wir waren verdient in Führung und hätten auch bis zum Ende verdient gewonnen“. Zu dem Verhalten der Gäste wollte sich Salinger nicht weiter äußern.

ERSC Amberg – ESC Kempten 6:3* (1:1,4:1,1:1) *Abbruch nach 47 Spielminuten
Tore: 1:0 (6.) Campbell (Mennear, Hartl/5-4), 1:1 (6.) Oppenberger (Schäffler, Seider), 1:2 (24.) Scheffer (Lepine, Lucas), 2:2 (25.) Köbele (Roth, Pronath/5-4), 3:2 (32.) Köbele, 4:2 (33.) Krieger (Schmitt, Campbell/5-4), 5:2 (40.) Köbele (Pronath, Pielmeier), 5:3 (41.) Rau (Oppenberger, Seider), 6:3 (47.) Schmitt (Köbele, Pronath/5-4).
Strafen: Amberg 4, Kempten 28 Minuten.
Zuschauer: 507