2019/2020Wild LionsERSC-Löwen punkten beim Spitzenreiter

22. Februar 2020
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Aber Buchloe holt sich Zusatzpunkt in der Overtime

Der ERSC Amberg holt in einem aufregenden Eishockey-Krimi beim Tabellenführer in Buchloe einen Punkt, der noch wichtig werden könnte. Die Löwen führten zwischendurch sogar mit zwei Treffern, hätten gewinnen, aber durchaus auch völlig leer ausgehen können. In der 3.Minute der Verlängerung holen sich die „Pirates“ den Zusatzzähler und sind als erstes Team der Bayernliga-Aufstiegsrunde für die Play-Offs qualifiziert.
Die Trainer beider Teams hatten es hinterher nicht einfach, die fast 63 Spielminuten zu beurteilen: „Das ist schwierig einzuordnen. Wir haben nach unserer frühen Führung die Zuordnung verloren und Amberg gewann die meisten Zweikämpfe, war fast immer einen Schritt schneller. Im letzten Drittel haben wir uns zurückgekämpft, waren klar überlegen und hätten uns die Verlängerung eigentlich ersparen können“, meinte Pirates-Coach Christopher Lerchner. Sein Amberger Gegenüber, Dan Heilman, war mit seinem Team zufrieden und hatte auch eine Begründung, warum Buchloe gegen Ende des 2.Drittels mehr Zugriff bekam: „Die Strafzeiten mit teilweise zwei Mann weniger auf dem Eis haben und sehr viel Kraft gekostet. Ich bin aber zufrieden mit dem einen Punkt, den unser Goalie Carsten Metz gerettet hat. Ein Unentschieden nach der regulären Spielzeit hätten wir vor der Partie sofort unterschrieben“.
In der Tat bekamen die Zuschauer zwei verschiedene Partien vorgesetzt. Den Anfang bestimmten die Wild Lions, die sich von der 1:0-Führung durch einen Überzahltreffer von Timo Hauck nicht beeindrucken ließen. Amberg attackierte konsequent und brachte mit seinem Spiel in die Tiefe die Pirates immer wieder in Schwierigkeiten. Der verdiente Ausgleich des ERSC resultierte ebenfalls aus einem Powerplay durch einen Nachschuss von Sebastian Aukofer. Auch im Mittelabschnitt machten die Löwen den besseren Eindruck. Bei deren Führung war die Buchloer Hintermannschaft nicht unbeteiligt. Zunächst sprintete Daniel Vlach in einen Fehlpass der Pirates und verlud anschließend ESV-Torhüter Johannes Wiedemann. Nur 58 Sekunden später – der Jubel im Amberger Fanlager war kaum verklungen – setzte Felix Köbele nach und traf ins obere Toreck. 3:1 für den ERSC und zu diesem Zeitpunkt ging das auch in Ordnung. Ein Schlagschuss von Timo Rauskolb sollte die Gastgeber aber wieder herranbringen. Gegen Ende des Drittels folgten dann die von Dan Heilman angesprochenen Strafzeiten, aber – teilweise in doppelter Unterzahl – überstand Amberg diese Phase bis zum Pausenpfiff. Doch auch zu Beginn des Schlussabschnitts waren die Löwen erneut ein Mann weniger auf dem Eis. Der ERSC verteidigte zunächst erfolgreich, aber das 3:3 durch Michal Petrak, sieben Sekunden nachdem Amberg wieder komplett spielte, entstand sicherlich als Nachlauf zur Strafzeit. In der Folge setzte Buchloe die Löwen schwer unter Druck, wollte die Entscheidung in der regulären Spielzeit. Entlastungsangriffe für Amberg wurden seltener und dann deutete knapp drei Minuten vor dem Ende alles auf eine Vorentscheidung für die Gastgeber hin. Buchloe erhielt einen Penalty zugesprochen, den Alexander Krafczyk ausführte. Der Topscorer der Pirates scheiterte jedoch an Carsten Metz, der den Puck an den Pfosten lenken konnte. Mit einer weiteren Glanzparade, 40 Sekunden vor der Schlusssirene, rettete der ERSC-Goalie sein Team endgültig in die Verlängerung. „In der Overtime mit Drei-gegen-Drei auf dem Eis ist das oft eine Glücksache“, beschrieb Dan Heilman die Jagd nach dem Zusatzpunkt – und dem war auch so: Löwenstürmer Martin Brabec traf nur die Querlatte des ESV-Tores, praktisch im Gegenzug vollendete Krafczyk zum 4:3 für die Pirates. (pa)

ESV Buchloe – ERSC Amberg 4:3 n.V. (1:1,1:2,1:0)
Tore: 1:0 (3.) Hauck (Beslic/5-4), 1:1 (12.) Aukofer (Brabec, Vlach/5-4), 1:2 (27.) Vlach, 1:3 (28.) Köbele (Huber, Koppitz), 2:3 (33.) Rauskolb (Göttle, Hauck), 3:3 (43.) Petrak (Beslic, Krafczyk), 4:3 (63.) Krafczyk (Hofer, Petrak)
Strafen: Buchloe 10 Minuten, Amberg 12 + 10 (Hampl)
Schiedsrichter: Vorgeitz, Brandt, Fuchs
Zuschauer: 363