2019/2020Wild LionsLöwen bremsen Topfavoriten

13. Januar 2020

ERSC siegt in Ulm mit Kampfgeist und einem überragenden Torhüter

Die „Donau Devils“ des VfE Ulm/Neu-Ulm hatten diese Saison eine makellose Heimbilanz mit nur 1,8 Gegentreffer im Schnitt – bis am Sonntag der ERSC Amberg für dicke Flecken auf der „weißen Weste“ des Topfavoriten sorgte.
Zwei Tage nach dem verpatzten Auftakt gegen Buchloe siegte die Truppe von Dan Heilman beim Vorrundenmeister der Parallelgruppe mit 5:2, holten ziemlich überraschend, aber völlig verdient den ersten Sieg in der Bayernliga-Aufstiegsrunde. Oberlöwe Mustafa Sugle – persönlich Vorort – fasste das Rezept für den Erfolg zusammen: „Kampfgeist und Zusammenhalt, und natürlich ein überragender Oli Engmann im Tor – wobei Ulm richtig gut war“, so der Amberger Vorstand.
Der ERSC war von Beginn an körperlich wesentlich präsenter als zuletzt, was sich schon mit der ersten Strafzeit nach 55 Sekunden (!) gegen Martin Brabec dokumentierte. Insgesamt zehn Minuten in der Kühlbox summierten sich im Anfangsdrittel zusammen, aber die Löwen gaben auch keinen Zentimeter Eis freiwillig auf. Speziell in den Unterzahlphasen war aber auf Oli Engmann Verlass. Der ERSC-Goalie ließ die Devils-Angreifer ein ums andere Mal verzweifeln, zeigte reihenweise Glanzparaden. Chancen für die Löwen waren selbstverständlich auch vorhanden, unter anderem durch Bernie Keil und Dan Vlach, denn bei ausgeglichener Spielerzahl waren die Gäste absolut gleichwertig.
Der Mittelabschnitt sah dann den ERSC deutlicher im Vorteil. Dazu verhalf das frühe 0:1 durch Daniel Vlach, diesmal bei einer Amberger Überzahl. Der Treffer sorgte für etwas Verunsicherung bei den Gastgebern, die zunächst weiter aufs Tempo drückten. Und weil Amberg voll dagegenhielt bekamen die knapp 700 Zuschauer ein abwechslungsreiches Spiel geboten – mit wesentlich effektiveren Löwen. Binnen 70 Sekunden kippte die Begegnung vollends auf die Seite des ERSC. Zunächst traf Martin Brabec in den Torwinkel, dann legte Felix Söllner zum 0:3 nach. Riesenjubel bei den Amberger Fans, lange Gesichter beim Devils-Anhang. Der hatte erstmals Grund zur Freude, als Peter Ceslik bei doppelter Überzahl auf 1:3 verkürzte aber die Löwen hatten die passende Antwort parat, durch Felix Köbele und das exakt fünf Sekunden vor der Pausensirene.
Zum letzten Abschnitt kam Ulm mit dem Willen aufs Eis, der Partie vielleicht doch noch eine Wende geben zu können. Durchaus mit guten Schussgelegenheiten, aber als letzte Instanz stand da eben doch immer wieder Engmann. Der ERSC gab das Spiel aber auch nicht aus der Hand, hatte selbst noch die eine oder andere Möglichkeit und eine davon nutzte Söllner mit seinem zweiten Treffer zum 1:5. Das 2:5 durch Marius Dörner, fünf Minuten vor dem Ende, sollte nicht mehr als Ergebniskosmetik sein.
Einziger Wermutstropfen an diesem Abend aus Amberger Sicht, war der Ausfall von Benjamin Frank in der Schlussphase. Sollte sich eine Schulterverletzung bestätigen, würde sich die „Verteidiger-Seuche“ beim ERSC ausweiten, denn mit Markus Hausner und Daniel Krieger stehen bereits zwei weitere Defender auf der Ausfallliste. (pa)

VfE Ulm/Neu-Ulm – ERSC Amberg 2:5 (0:0,1:4,1:1)
Tore: 0:1 (23.) Vlach (Keil/5-4), 0:2 (29.) Brabec, 0:3 (30.) Söllner (Köbele, Frank), 1:3 (37.) Ceslik (Anwander/5-3), 1:4 (40.) Köbele (Huber), 1:5 (51.) Söllner (Bocu, Troglauer), 2:5 (55.) Dörner (Schwarzfischer).
Strafen: Ulm 14, Amberg 14 Minuten
Schiedsrichter: Vorgeitz, Reinold, Fuchs
Zuschauer: 690