ERSC mit Anfangsproblemen gegen Schweinfurt
Lange Zeit tat sich der ERSC Amberg am Freitagabend gegen das Schlusslicht der Eishockey-Bayernliga schwer. Die Schweinfurter Mighty Dogs waren im Mittelabschnitt verdient in Führung gegangen und die Löwen offenbarten einige Schwächen. Innerhalb der letzten sieben Minuten des Drittels drehte Amberg mit einem Dreierpack die Begegnung und ließ im Schlussdrittel mit einem 6:1-Erfolg nichts mehr anbrennen.
Zu Beginn gab es eine längere „Findungsphase“ beider Teams, flüssige Spielzüge hatten eher Seltenheitswert, ebenso zwingende Torchancen. Ausnahmen bildeten eine Rettungstat von Ambergs Torhüter Timon Bätge gegen Christian Masel und ein Pfostentreffer durch Felix Schwarz. Ansonsten war die Nullnummer zum Drittelende das logische Ergebnis.
Ein ganz anderes Bild dann im Mittelabschnitt. Schweinfurt kam wesentlich aktiver und druckvoller aus der Kabine, der ERSC wirkte da noch ziemlich ungeordnet, kam nur schwer aus seiner Verteidigungszone. Lediglich Bätge verhinderte mit einigen Paraden zunächst schlimmeres, war aber dann nach einer Kombination über Dylan Hood und Torschütze Nils Melchior zum 0:1 doch chancenlos – zu diesem Zeitpunkt völlig verdient für die Gäste. Amberg kurzzeitig geschockt fand nur langsam, dann aber stetig ins Spiel. Zunächst vergaben die Löwen in Unterzahl noch eine Drei-gegen-Eins-Konterchance, wirkten eher halbherzig. Eine gelungene Kombination über Philipp Siller und Felix Köbele sollte den Bann brechen: Der aktuelle ERSC-Kapitän traf zum 1:1, was wie eine Befreiung im Amberger Spiel wirkte. Die Löwen konnten vorentscheidend nachsetzen: Ausgehend von Goalie Bätge schickte Kevin Lavallee mit einem idealen Pass Brandon Walkom auf die Reise und der schloss seinen Break sicher zum 2:1 ab. Noch vor der Pausensirene erhöhte Marco Pronath auf 3:1 und die Gastgeber hatten die Partie gedreht.
Im Schlussdrittel hatten die Mighty Dogs gleich zu Beginn Pech bei einem Pfostentreffer von Tomas Cermak, das war aber im Prinzip schon das letzte Aufbäumen. Der ERSC hatte die Partie jetzt voll im Griff, während die Gäste zusehends abbauten. Mit dem 4:1 durch Lavallee war die Entscheidung praktisch schon gefallen. Amberg ließ nichts mehr anbrennen und machte durch Michael Kirchberger und Pronath das halbe Dutzend an Treffern voll.
Gästecoach Semjon Bär war hinterher verständlicherweise enttäuscht: „Das 1.Drittel haben wir dominiert. Solange wir ein Remis haben oder in Führung liegen, haben wir einen Gameplan, geraten wir in Rückstand will jeder seine eigene Suppe kochen. Ambergs Torhüter war überragend und das Endergebnis spiegelt nicht den Spielverlauf wider“. Auch Ambergs Trainer Dirk Salinger bestätigte Schweinfurt eine starke Leistung: „Die Gäste haben anfangs sehr gut gespielt, wir sind zunächst nicht wirklich gut reingekommen und Timon (Bätge) hat uns im Spiel gehalten. Wir haben unsere ersten Treffer dann zum richtigen Zeitpunkt geschossen“.
ERSC Amberg – ERV Schweinfurt 6:1 (0:0,3:1,3:0)
Tore: 0:1 (27.) Melchior (Hood), 1:1 (33.) Köbele (Siller), 2:1 (36.) Walkom (Lavallee, Bätge), 3:1 (40.) Köbele (Krieger/5-4), 4:1 (45.) Lavallee (Walkom, Pronath), 5:1 (49.) Kirchberger (Siller, Köbele), 6:1 (57.) Pronath (Walkom, Silbermann).
Strafen: Amberg 6, Schweinfurt 4 Minuten. Zuschauer: 611.
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