Wild Lions wollen auch heuer vorne mitmischen
Vorrangiges Ziel ist die Playoff-Qualifikation
Am kommenden Samstag startet die Eishockey-Bayernliga mit dem offiziellen Eröffnungsspiel zwischen den Devils des VfE Ulm/Neu-Ulm und dem amtierenden Meister, dem EHC Königsbrunner Pinguine, in die Saison 2023/2024. Nachdem die Liga schon im vergangenen Jahr relativ ausgeglichen besetzt war, verspricht das aufgestockte 16er-Feld in dieser Spielzeit noch mehr Spannung mit einer größeren Anzahl ambitionierter Teams.
Das begründet sich schon mit der Zusammensetzung des Feldes: Neben Meister Königsbrunn, der auf den Aufstieg verzichtete, sind die beiden letztjährigen Oberligamannschaften aus Landsberg und Klostersee. Dazu der Finalteilnehmer und Hauptrundenerste aus Miesbach oder die qualitativ verstärkten Erding Gladiators. Aber auch dem ERSC Amberg wird eine gute Rolle zugetraut, nicht nur wegen des überraschenden 2.Rang in der Hauptrunde der Vorsaison. Die Liste der Playoff-Kandidaten erstreckt sich nahezu über das gesamte Feld, auch der Aufsteiger aus Dingolfing bringt einen konkurrenzfähigen, spielstarken Kader. Überraschungen – nach oben wie nach unten – gab es dazu praktisch in jeder Spielzeit.
Das vorrangige Ziel der Amberger Wild Lions hat Mustafa Sugle schon gesteckt: „Die Leistung der letzten Saison bestätigen und nach Möglichkeit den direkten Einzug in die Playoffs schaffen, also einen Rang unter den ersten Sechs“, nennt der Clubchef seinen persönlichen Wunsch und spricht dabei seinen Mitstreitern aus der Seele. Auch Chris Spanger sieht die direkte Qualifikation als erstrebenswert: „In der Breite ist das vielleicht die stärkste Bayernliga aller Zeiten“, meint der sportliche Leiter und da wäre ein Rang unter den ersten Sechs auch eine Fortführung der letzten beiden Jahre. Mit der Verfassung der Mannschaft während der Vorbereitung zeigte sich Spanger insgesamt sehr zufrieden: „Wir haben bei den Neuzugängen vorrangig darauf geachtet, dass sie charakterlich gut ins Team passen und diesen Eindruck konnten sie bestätigen – das ist auch die Ansicht unserer Coaches“. Ein Blick auf die Vorbereitungsstatistik unterstützt die Aussagen Spangers, denn alle Neuzugänge konnten sich positiv einbringen und Brandon Walkom, Philipp Siller und Ryan Boucher waren punktemäßig gleich unter den Top-5, dazu ist die Torhüterposition mit Timon Bätge und Janik Engler ausgeglichen und bestens besetzt. Die begeisterungsfähigen Fans des ERSC werden dazu wie gewohnt auch wieder ihren Beitrag leisten und das Team auswärts wie zuhause unterstützen.
Hauptrunden-Spielplan und Modus
Die Hauptrunde mit 30 Spieltagen wird im Modus Jeder-gegen-jeden ausgetragen. Die Runde endet am 2.Februar 2024. Die ersten sechs Teams sind für die Playoffs qualifiziert. Im Anschluss bestreiten die Mannschaften auf den Rängen sieben bis zehn die Pre-Playoffs im Modus Best-of-3. Für die beiden Sieger geht es in den Playoffs (1.-8., 2.-7. usw.) weiter, die beiden Verlierer müssen in die Abstiegsrunde. Die Playoff-Viertelfinals und die Abstiegsrunde, an der die Teams auf den Plätzen 11 bis 16 und die Verlierer der Pre-Playoffs teilnehmen, beginnen am 16. Februar. Die Abstiegsrunde wird ebenfalls im Modus Jeder-gegen-jeden gespielt, dabei keine Punkte mitgenommen. Eine Zwischenrunde gibt es in diesem Jahr nicht.Das Playoff-Viertelfinale wird im Modus Best-of-7 ausgetragen, das Halbfinale und das Endspiel schließlich werden im System Best-of-5 gespielt. Somit stehen der Bayerische Meister und der sportliche Absteiger spätestens am Ostermontag, 1. April, fest. Der Meister steigt direkt in die Oberliga Süd auf, so er denn kann und möchte. Die anderen drei Halbfinalisten kommen als mögliche Nachrücker in Betracht, müssen ihre Bereitschaft aber bis zum Ende der zweiten Wechselperiode am 15. Februar schriftlich gegenüber dem DEB und dem BEV erklären. Aufstiegsspiele des Bayerischen Meisters gegen den Meister der Regionalliga Süd/ West entfallen ersatzlos.
Teams der Eishockey-Bayernliga 2023/24 im Stenogramm
ESV Buchloe Pirates
Headcoach: Christoph Lerchner.
Die Topscorer der vergangenen Spielzeiten Alex Krafczyk und Michak Petrak sind bei den Piraten weiter an Bord. Mit dem erfahrenen Oberligaverteidiger Maximilian Dropmann aus Füssen wurde die Abwehr verstärkt. Die zweite Kontingentstelle neben Petrak nimmt der Amerikaner Demeed Podrezov ein.
EV Dingolfing Isar Rats
Headcoach: Bernhard Engelbrecht.
Der Aufsteiger startet mit einem breiten Kader in die Saison. In der Landesliga war die Offensive der herausragende Mannschaftsteil. Der kanadische Verteidiger William Theberge und der tschechische Neuzugang Martin Benes (aus Krefeld/OL) besetzen die Kontingentplätze.
ESC Dorfen Eispiraten
Headcoach: Randy Neal.
Die Dorfener sind deutlich stärker einzustufen als in der Vorsaison (12.Platz). Aus Waldkraiburg wurden einige Leistungsträger verpflichtet, darunter Torjäger Michal Popelka. Neu ist auch der Kanadier Lynnden Pastachak.
TSV Erding Gladiators
Headcoach: Ales Jirik.
Nach eigenen Aussagen haben die Erdinger ihren „besten Kader seit Jahren“. Teamchef Felix Schütz hat neben Elia Ostwald (Weiden) und Maximilian Forster (Landshut) auch Ex-Nationaltorhüter Dimitri Pätzold zu „Gladiatoren“ gemacht. Neben dem NHL-erfahrenen Tomas Plihal besetzt der Kanadier Cheyne Matheson die zweite Ausländerstelle.
ESC Geretsried River Rats
Headcoach: Hans Tauber.
Die beiden Angreifer Stefano Rizzo und Maximilian Hüsken aus Miesbach sollen die Lücken füllen, die durch das Karriereende einiger Akteure entstanden sind. Ebenso der Kanadier Tyler Wiseman, der zuletzt vereinslos war.
ESC Kempten Sharks
Headcoach: Sven Curmann.
Fast schon traditionell gab es bei den Allgäuern wieder ein großes Transferaufkommen mit namhaften Abgängen aber auch vielversprechenden Neuzugängen, vor allem im Angriff. Die Kontingentplätze nehmen Jonas Sillanpää (2.Liga Finnland) und der Tscheche Filip Kokoska (1.Ital.Liga) ein.
EHC Klostersee
Headcoach: Florian Engel.
Der Oberliga-Absteiger hat trotz Abgängen einen größeren Teil des letztjährigen Kaders halten können. Neu sind der Amerikaner Kevin Walz aus der 2.Französischen Liga und der tschechische Verteidiger Marek Haloda aus Geretsried.
EHC Königsbrunner Pinguine
Headcoach: Robert Linke.
Der EHC verzichtete im Vorjahr als bayerischer Meister auf den Oberligaaufstieg. US-Boy Hayden Trupp und der Lettische Stürmer Toms Prokopovics bleiben weiter im Kader wie die beiden Top-Scorer der letztjährigen Bayernliga, Marco Sternheimer und Tim Bullnheimer. Auch noch im Aufgebot ist Gustav Veisert, ein Verteidiger mit Stürmerstatistiken.
HC Landsberg Riverkings
Headcoach: Martin Hoffmann.
Nach dem freiwilligen Rückzug aus der Oberliga ergaben sich bei den Lechstädtern mehrere Transfers. Trotz einiger Abgänge sind immer noch mehr als ein Dutzend Akteure der Vorsaison im Kader, dazu der Slowake Luka Ulamec (Jesenice) und der Litauer Edgar Protcenko aus der 2.Französischen Liga.
TEV Miesbach
Headcoach: Zdenek Travnicek.
Der Trainer ist sicher noch Vielen als Spieler des EV Weiden geläufig. Der Hauptrundenmeister des letzten Jahres vertraut bei den Kontingentstellen weiter auf Bohumil Slavicek und Patrick Asselin. Die beiden Torjäger Nick Endress und Felix Feuerreiter sind auch noch an Bord und sorgen für ein bestens eingespieltes Team. Dazu verstärkt Ahziz Ehliz aus Riessersee die Abwehr.
TSV Peißenberg Miners
Headcoach: Stefan Ihsen.
Relativ wenig Veränderungen im Kader, so sollen auch weiterhin Dejan Vogl und Dominic Krabbat für Tore sorgen. Neu sind die beiden US-Stürmer Zack Bross – aus der ECHL – und Ryan Murphy, der vor zwei Jahren schon für den ERSC stürmte und zuletzt in Schongau.
EC Pfaffenhofen Eishogs
Headcoach: Stefan Teufel.
Im Vorjahr zunächst Abstiegskandidat, am Ende aber sicherer Klassenerhalt. Diese Saison einen ausreichend großen Kader mit den Ex-Ambergern Leon Koppitz und Mario Strobel. Torjäger Jan Tlacil erhält seinen Landsmann Ondrej Vaculik (zuletzt Timmendorf) als Nebenspieler.
EA Schongau Mammuts
Headcoach: Stefan Roth.
Viele junge Spieler, bekannt kampfstark und mit viel Teamgeist unangenehm zu bespielen. Neu ist der Kanadier Matthieu Newcomb und der finnische Stürmer Ville Saloranta, der in der belgisch-niederländischen Liga zu den Topscorern zählte.
ERV Schweinfurt Mighty Dogs
Headcoach: Andreas Kleider.
Die nordamerikanischen Topscorer Dylan Hood und Joey Sides haben den Verein verlassen. Neu im Angriff sind stattdessen Tomas Cermak – mit 97 Punkten aus 26 Spielen in der Regionalliga Nord – und sein tschechischer Landsmann Tomas Kubalik mit ebenfalls starken Daten aus der 2.Französischen Liga.
VfE Ulm/Neu-Ulm Devils
Headcoach: Martin Jainz
Der Kader wurde mit vielen jungen Neuzugängen erweitert. Im Angriff bauen die Devils auf das bewährte Duo Dominik Synek und Martin Podesva, die schon mal ein Spiel im Alleingang gewinnen können.