2022/2023SpielberichtWild LionsERSC bringt 4:1-Führung nicht über die Zeit

18. Februar 2023

Löwen lassen in Ulm zwei Zähler liegen

Der ERSC Amberg hat beim Auswärtsspiel in Ulm am Freitagabend einen sichergeglaubten Sieg in der Aufstiegsrunde der Eishockey-Bayernliga noch verspielt. Einen zwischenzeitlichen 4:1-Vorsprung brachten die Löwen nicht über die Zeit, weil die Gastgeber niemals aufsteckten und mit unbändigem Willen in der Schlussphase der regulären Spielzeit noch den Ausgleich schafften – der fiel 8 Sekunden vor der Sirene. Auch in der anschließenden Overtime investierten die Devils etwas mehr und holten sich den Zusatzpunkt zum 5:4.
Schon nach 55 Sekunden gab es die ersten Strafzeiten auf beiden Seiten, doch es sollte eine sehr faire Partie werden, in der zumindest optisch die Gastgeber mehr Spielanteile besaßen. Von den klaren Chancen her hatte aber eindeutig der ERSC die Nase vorn. Daniel Krieger (12.) und Michael Kirchberger (14.) tauchten alleine vor Devils-Goalie Heckenberger auf, scheiterten aber noch. Im dritten Anlauf landete die Scheibe im Ulmer Tor weil Brett Mennear seinen Alleingang eiskalt abschloss. Die Gastgeber hatten viele Schussversuche, bereiteten Löwen-Torhüter Timon Bätge allerdings (noch) keine besonderen Probleme.
Der Mittelabschnitt brachte wenig Veränderung am Spielablauf. Amberg überstand zu Beginn eine Unterzahlsituation, hatte dabei sogar eine Breakmöglichkeit durch Shawn Murphy um den Vorsprung auszubauen. Das gelang dann Daniel Krieger. Das ERSC-Urgestein bekam die Scheibe von Goalie Bätge, überlief die komplette Devils-Abwehr und „tunnelte“ Heckenberger zum 0:2 (30.). Amberg wirkte in dieser Phase deutlich abgeklärter, weshalb der Anschlusstreffer für die Devils durch Podesva (34.) eher überraschend kam. Der ERSC blieb aber in der Spur, hätte durch Felix Köbele bei einem Alleingang den alten Torabstand wiederherstellen können. Das besorgte dann in der Schlussminute abermals Mennear aus spitzem Winkel.
Ins Schlussdrittel hatte Amberg den idealen Start. Im Powerplay konnten die Wild Lions durch Shawn Campbell aus ihrer Sicht auf 4:1 erhöhen, die perfekte Vorarbeit leisteten dabei Tanner Campbell und Felix Schwarz. Das 2:4 durch Anwander wurde noch als Ergebniskorrektur zur Kenntnis genommen, aber bei den Gastgebern erwachte mehr und mehr der Kampfeswille. Die Devils drückten vehement und Amberg ging mit den weiterhin vorhandenen Chancen zu leichtfertig um. Das 3:4 durch Stümpfl im Powerplay leitete eine heiße Schlussphase ein, in der Ulm alles auf eine Karte setzte. Weil ein relativ klares Foul an Mennear nicht geahndet wurde, konnten die Gastgeber ihren Torhüter zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nehmen und hatten so Überzahl vor dem Amberger Tor. Die nutzte Klingler acht Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit zum nicht mehr erwarteten 4:4. Als es in der Overtime schon in Richtung Penaltyschießen ging, sicherte Anwander mit dem 5:4 Ulm nicht unverdient den Zusatzpunkt.

VfE Ulm/Neu-Ulm – ERSC Amberg 5:4 n.V. (0:1,1:2,3:1)
Tore: 0:1 (17.) Mennear (Pronath), 0:2 (30.) Krieger (Bätge), 1:2 (34.) Podesva (Stempfel), 1:3 (40.) Mennear (Pronath, Pielmeier), 1:4 (45.) S.Campbell (T.Campbell, Schwarz/5-4), 2:4 (48.) Anwander (Wirz, Podesva), 3:4 (56.) Stümpfl (Rodridues, Tischendorf/5-4), 4:4 (60.) Klingler (Podesva, Wirz/6-5), 5:4 (64.) Anwander (Podesva).
Strafen: Ulm 4, Amberg 8 Minuten
Zuschauer: 560