2021/2022Wild LionsNach der Saison ist vor der Saison

30. März 2022
Presse

Kurzer Rückblick beim ERSC Amberg / Überragend: 3.Platz in der Bayernliga
Am vergangenen Dienstag hat sich der EHC Klostersee mit einem Erfolg im dritten Aufeinandertreffen gegen den TEV Miesbach im Playoff-Finale der Eishockey-Bayernliga den Titel des bayerischen Meisters gesichert und wird gegen den Sieger der Regionalliga Südwest um den Oberligaaufstieg spielen – keine besondere Überraschung, denn die beiden Playoff-Finalisten waren schon vor Saisonbeginn als die absoluten Topfavoriten der Bayernliga genannt worden.
Etwas anders verhält es sich da schon mit dem ERSC Amberg. Die Wild Lions belegten in der Endabrechnung den 3.Rang in der höchsten bayerischen Amateurliga, dank der besseren Tordifferenz aus den Halbfinals gegenüber den Kempten Sharks. Mit diesem Abschneiden hatte sicher niemand ernsthaft gerechnet, gerade bei einem „gefühlten“ Aufsteiger, der eben mal vier Wochen Bayernligaerfahrung aus der abgebrochenen Vorsaison vorweisen konnte. Allerdings – der sportliche Leiter des ERSC hatte so etwas zumindest ansatzweise schon auf dem Sender: „Unser Ziel ist der vorzeitige Klassenerhalt und das ist gleichzeitig das Erreichen der Aufstiegsrunde“, hatte Chris Spanger im Spätsommer vergangenen Jahres verkündet. Spanger hatte zusammen mit Trainer Dan Heilman und Assistant-Coach Bernie Keil am Kader gebastelt und vieles dabei wohl völlig richtig gemacht. Die Mannschaft funktionierte richtig gut, steigerte sich mit den Aufgaben. Auch als Heilman aus persönlichen Gründen ausfiel und Ende November Dirk Salinger – wieder einmal – als „Feuerwehrmann“ einsprang, gab es keinen Bruch, eher noch mehr Zusammenhalt und Weiterentwicklung. Auch die zahlreichen, teilweise langwierigen Ausfälle von Leistungsträgern, konnten den ERSC nicht aufhalten. Nach dem 5.Rang in der 15er-Vorrunde schafften die Löwen den 4.Rang in der Aufstiegsrunde und damit auch die Teilnahme an den Playoffs. Erst hier war dann nach zwei beherzten Partien gegen den – nun – bayerischen Meister Klostersee die Saison beendet. Bemerkenswert: Der ERSC konnte im Verlauf der Saison jeden Gegner mindestens einmal besiegen – mit Ausnahme der Schongauer Mammuts, „aber das holen wir nächste Saison nach“, verspricht Spanger. Aber man kann jetzt schon davon ausgehen, dass die kommende Spielzeit nicht einfacher wird, nicht nur wegen der gestiegenen öffentlichen Erwartungshaltung. Nach der Saison ist vor der Saison, deshalb sind die Verantwortlichen schon längst wieder am Planen, gerade bezüglich des Kaders. Bislang haben mit Goalie Timon Bätge, Torjäger Michael Kirchberger und Kapitän Kevin Schmitt drei Leistungsträger verlängert. Gespräche mit weiteren Akteuren laufen bereits oder stehen in Kürze an.
Als Erfolg kann man auch die Premierensaison der U23-Mannschaft in der Herren-Bezirksliga bezeichnen. Nicht nur der 6.Rang stellte zufrieden, vor allem, dass mehrere der Youngster aus diesem Team auch zu Bayernliga-Einsätzen in der ersten Mannschaft kamen zeigt, wie wichtig die die Neuorganisation des Unterbaus vor Beginn der Spielzeit war.
Statistisches:
Der ERSC war sowohl in der Vor- wie auch Aufstiegsrunde drittbestes Heimteam.
In 43 Begegnungen gab es 23 Siege bei einem Torverhältnis von 156:136.
Die höchsten Saisonsiege waren ein 11:2 gegen Pfaffenhofen und ein 10:1 gegen Schweinfurt. Auswärts stechen die beiden Erfolge in Königsbrunn und Ulm (jeweils 8:1) heraus.
Die erfolgreichsten Scorer waren Marco Pronath (69 Punkte), Felix Köbele (65), Brett Mennear (50), Michael Kirchberger (37) und Ryan Murphy (36).
Die besten Torschützen waren Köbele und Kirchberger (je 25 Treffer), wobei Michael Kirchberger verletzungsbedingt zehn Spiele weniger absolvierte.