2021/2022Wild LionsSaisonvorschau ERSC Amberg

30. September 2021
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Der Klassenerhalt steht ganz oben auf der Agenda
Amberger Wild Lions starten am Wochenende in die Bayernliga-Saison

Am Freitag beginnt die Saison 2021/2022 der Eishockey-Bayernliga mit einem 15er-Feld. Der ERSC Amberg ist an diesem Tag noch Zuschauer und startet erst zwei Tage später am Sonntag mit dem Auswärtsspiel in Peißenberg. Nach nur vier Wochen Bayernligaluft schnuppern in der kurzen Vorsaison sind die Löwen beinahe noch so etwas wie ein „gefühlter“ Aufsteiger.
Seinerzeit zeigte die Truppe von Coach Dan Heilman, dass man sich durchaus zu wehren weiß in der höchsten Amateurklasse. Durch die lange Transferperiode im Sommer werden die Karten jetzt wieder neu gemischt. Nur wenige Teams zeigten eine beständige Leistung in der Vorbereitungsphase, so auch die Wild Lions. Allerdings garantieren Erfolge während dieser Phase noch längst keinen erfolgreichen Punktspielstart. Im Übrigen sind Tests dazu da, Neuzugänge zu integrieren. Bei den Löwen sind das acht an der Zahl und wenn man an die letzte Vorstellung des ERSC gegen die Blue Devils Weiden erinnert, so kann man durchaus vorsichtigen Optimismus fühlen. Im Falle der Löwen heißt das: Den Klassenerhalt eintüten – und wenn es nach Chris Spanger geht, „so früh wie möglich“. Im Klartext wäre das der 8.Rang nach der Vorrunde, den der sportliche Leiter der Amberger da im Auge hat. Eine extrem schwierige Aufgabe bei diesem starken Feld sicherlich, aber spekulieren ist ja nicht verboten. Im Gegensatz zum Vorjahr sieht Spanger „den Kader in der Breite stärker aufgestellt“, womit man Ausfälle etwas besser kompensieren könne. Für Dan Heilman steht fest, wie man in der Bayernliga bestehen kann: „Mit viel Kampf und Leidenschaft in die Zweikämpfe gehen – etwa so wie im Anfangsdrittel gegen Weiden“, meint der Löwen-Dompteur. Heilman sah zudem in den Trainingseinheiten zuletzt kontinuierliche Steigerungen seiner Spieler. Sein Assistant-Coach, Bernhard Keil, hat die Hoffnung, dass die Wild Lions zu einer Playoff-Mannschaft reifen: „Der ausgeglichene Kader spricht für einen guten Konkurrenzkampf, wo jeder an sein Top-Niveau gehen muss. Die Defensive ist sehr stabil, erfahren mit drei sehr guten Torhütern und im Angriff kann jede Reihe Tore machen“. Für die zunächst holprige Vorbereitung haben Spanger und Keil eine einfache Begründung: „Wegen der Pandemie hatten viele Spieler wahrscheinlich die längste Pause ihrer Karriere. Da kann das akklimatisieren schon etwas dauern “. Beide nennen zusätzlich noch den Faktor Fanunterstützung: „Die stärken uns den Rücken und treiben uns voran“. Darüber freut sich auch Vorstandsvorsitzender Mustafa Sugle, nach einem Sommer mit diversen Baustellen und Unklarheiten („da hat sich fast alle paar Tage etwas geändert“). Er schätzt das Team „auf dem Papier besser aufgestellt als in der Vorsaison“ ein. Das müsse zwar erst noch aufs Eis gebracht werden, aber da vertraue er auf das Trainerteam und die Mannschaft: „Alles ist möglich“.
Längst steht nicht das sportliche alleine im Blickpunkt, wie Frank Jacobi anmerkt. Der 2.Vorsitzende möchte unter anderem „Partnerschaften ausbauen und den Verein in einigen Punkten professioneller aufstellen, aber auch das Vereinsleben nach den Einschränkungen mit den gegebenen Möglichkeiten wieder hochfahren“.
Alle Verantwortlichen haben aber einen speziellen Wunsch: „Die komplette Saison durchspielen zu können, mit den Fans im Stadion und ohne dass wieder unter- oder gar abgebrochen werden muss“.

Spielplan der Wild Lions

Kader Wild Lions 2021/22

Eishockey-Bayernliga 2021/2022 – Die Konkurrenz
Der große Favorit ist der TEV Miesbach, der bei Abbruch der Vorsaison schon das Klassement anführte und auch heuer den nominell stärksten Kader aufbietet. Als Verfolger werden Waldkraiburg und Erding erwartet, ebenso die „getunten“ Sharks aus Kempten. Aus dem weiteren Feld mit dem ERSC Amberg werden sicherlich das eine oder andere Team für Überraschungen sorgen. Hier im Stenogramm:
ESV Buchloe Pirates
Head-Coach: Christoph Lerchner (wie bisher)
Wenig veränderter Kader, deshalb eingespielt. Können weiter auf die Treffsicherheit von Kapitän Alex Krafczyk und Topscorer Michal Petrak vertrauen.
ESC Eispiraten Dorfen
HC: Franz Steer
Rege Transfertätigkeiten, unter anderem mit Torhüter Luca Endres aus Weiden, sowie den beiden Slowaken Gasper Susanj und Urban Sodja, beide aus der 1.französischen Liga.
TSV Erding Gladiators
HC: Thomas Vogl
„Nur“ drei Neuzugänge, aber mit Qualität: Sebastian Busch (Landshut/DEL2), Lucas Miculka (Selb) und Routinier Michael Trox (Waldkraiburg) – allesamt für den Angriff. Weiterhin mit den Topscorern Daniel Krzizok und Marco Babic.
ESC River Rats Geretsried
HC: Rudolf Sternkopf
Großer Vorteil: Ein eingespieltes Team und sehr ausgeglichen besetzt, vor allem im Angriff. Kaum auszurechnen. Letzte Saison ein 9:4 gegen Amberg.
ESC Kempten Sharks
HC: Carsten Gosdeck
Eine ganze Reihe höherklassiger Neuzugänge, aus denen Oberliga-Torjäger Nikolas Oppenberger sowie die beiden „Kontis“ Joonas Huovinen und Colton Leiter hervorzuheben sind.
EHC Grafing-Klostersee
HC: Dominik Quinlan
Ähnlich wie bei Geretsried: Kompletter Kader blieb erhalten, eingespielt und sehr ausgeglichen besetzt. Jede Reihe torgefährlich. Dazu neu der Kanadier Lynnden Pastachak.
EHC Königsbrunner Pinguine
HC: Waldemar Dietrich und (neu): Andreas Becker (Kaufbeuren)
Das Trainer-Duo hat die schwierige Aufgabe, das Team zu formen bei über 20 Transfers insgesamt (Zu-/Abgänge). Große Hoffnungen ruhen auf Rückkehrer Hayden Trupp (Landsberg).
TEV Miesbach
HC: Michael Baindl (neu: Rosenheim)
Miesbach ist DER Topfavorit. Alles andere als der Bayernliga-Titel wäre große Überraschung. Top-Kader wurde mit fünf Oberliga-Akteuren verstärkt, unter anderem der Kanadier Patrick Asselin (Herne) oder Bohumil Slavicek (Rosenheim).
TSV Peißenberg Miners
HC: Christian Kratzmeier (neu: Peißenberg Junioren)
Der neue Coach übernimmt ein eingespieltes Team. Die Neuzugänge kommen aus der Region (Peiting, Schongau), sowie der tschechische Torjäger Tomas Rousek (Waldkraiburg).
EC Pfaffenhofen IceHogs
HC: -noch offen-
Mehrere neue Gesichter, aber ein bekannter und wichtiger Heimkehrer: Top-Torjäger Nick Endress kommt aus Riessersee zurück und garantiert alleine schon viele Scorerpunkte. Neu sind außerdem die beiden Kanadier Daniel Hanlon und Connor Sanvido, letzterer mit ECHL-Erfahrung.
EA Schongau Mammuts
HC: Rainer Höfler
Vier Neuzugänge aus der Oberliga Süd (Füssen, Landsberg) sollen das Team stabilisieren. Teilweise überraschende Vorbereitungsergebnisse.
ERV Schweinfurt Mighty Dogs
HC: Andreas Kleider (neu: zuvor Assistant-Coach)
Die Hoffnungen ruhen vor allem auf den beiden Kanadiern Joshua Bourne und Dylan Hood. Letzterer gab in der Vorsaison schon ein erfolgversprechendes Debüt.
VFE Ulm/Neu-Ulm Donaudevils
HC: Robert Linke
In puncto Neuzugänge bedienten sich die Devils beim Regionalligisten Ravensburg und in Lindau (Oberliga). Dazu der Kanadier Matthew Ferrari. Coach Linke ist bekannt dafür, seine Teams zu einer schlagkräftigen Truppe zu formen.
EHC Waldkraiburg Löwen
HC: Gebrüder Aleks und Sergej Piskunov
Den Löwen traut man am ehesten zu, gegen Miesbach in Konkurrenz zu treten. Mit Beppo Straka, Tomas Rousek und Michael Trox namhafte Abgänge, dafür „Neue“ aus Dresden, Rosenheim oder Landsberg, sowie der Tscheche Michal Popelka aus der 1.französischen Liga.