2019/2020Wild LionsERSC-Löwen über Kampf zum Sieg – Stimmen zum Spiel

9. März 2020
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Entscheidung gegen Buchloe in der Overtime / Freitag zum „Endspiel“ ins Allgäu

Der ERSC Amberg bleibt im Aufstiegs-Geschäft. Am Sonntagabend besiegten die Wild Lions vor über 1300 Zuschauern den ESV Buchloe mit 5:4 in der Overtime. Felix Köbele erzielte das goldene Tor, mit dem Amberg die Play-Off-Serie ausgleichen konnte. Das entscheidende Spiel um den Bayernliga-Aufstieg findet nun am kommenden Freitag, 13.März, in Buchloe statt.

Die Partie am Sonntag entwickelte sich zu einem echten Krimi, obwohl es anfangs nicht danach aussah. Amberg zunächst mit mehr Offensivaktionen kam dann auch noch in den Vorteil eines Überzahlspieles, aber in Führung gingen die Gäste über einen Konter durch Marco Göttle. Nur 30 Sekunden später nutzten die Gastgeber aber doch noch ihr Powerplay zum 1:1 durch Benjamin Frank. Im weiteren Verlauf kontrollierte aber Buchloe diesen Abschnitt und ging durch Robert Wittmann erneut in Front. Danach brannte es mehrfach vor dem Tor von Oli Engmann, der einen höheren Rückstand verhinderte. Zwölf Sekunden vor der Pausensirene hätte Martin Brabec aber in Amberger Unterzahl fast noch den Ausgleich erzielt, scheiterte aber an Gäste-Goalie Johannes Wiedemann.
„Wir haben im Anfangsdrittel wieder nicht zu unserem Spiel gefunden und laufen dann zu oft einem Rückstand hinterher“, meinte Löwen-Coach Dan Heilman rückblickend.
Im Mittelabschnitt wurde es dann deutlich besser aus Amberger Sicht, auch wenn die Gäste durch Michal Telesz mit einem abgefälschten Schuss ihren Vorsprung zunächst ausbauten. Die Löwen kamen nun aber über den Kampf ins Spiel und zwangen Buchloe zu Fehlern. „Wir haben im 2.Drittel vorübergehend völlig den Faden verloren“, kritisierte nach dem Spiel Pirates-Coach Christopher Lerchner. Bei Amberg klappte nun vieles besser und die Löwen drehten binnen sechs Minuten die Partie. Daniel Vlach mit einer Einzelaktion, Svato Merka auf Vorlage von Martin Brabec und erneut Verteidiger Benjamin Frank machten aus einem 1:3 ein 4:3 und das Stadion zu einem Tollhaus.
Im Schlussdrittel entwickelte sich die Partie zu einem offenen Schlagabtausch, den Amberg anhand der besseren Chancen schon vorzeitig hätte entscheiden können. Brabec – mit großem Laufpensum -und Felix Köbele scheiterten aber. Stattdessen kamen die Pirates durch David Vycichlo zum glücklichen Ausgleich. „Das Tor ärgerte ‚Enge‘ selbst am meisten, aber er machte eine gute Partie und hat einige gefährliche Schüsse entschärft“, urteilte Heilman über seinen Torhüter. In der Schlussphase suchten beide Teams die Entscheidung und Sekunden vor der Sirene landete Daniel Vlach im Gästetor – aber nicht der Puck.
So ging es in die Verlängerung, wo sich die Gäste durch eine Strafzeit selbst dezimierten und der ERSC nach einem Spielzug wie am Reißbrett über Vlach und Brabec durch Köbele die Partie entschied.

Amberg – ESV Buchloe 5:4 n.V. (1:2,3:1,0:1)
Tore: 0:1 (4.) Göttle (Knittel, Petrak/4-5), 1:1 (5.) Frank (Hampl, Vlach/5-4), 1:2 (12.) Wittmann (Schorer, Petrak), 1:3 (28.) Telesz (Wittmann, Boger), 2:3 (30.) Vlach, 3:3 (33.) Merka (Brabec, Hampl), 4:3 (36.) Frank (Köbele, Vlach/5-4), 4:4 (52.) Vycichlo (Göttle), 5:4 (67.) Köbele (Brabec, Vlach/4-3).
Strafen: Amberg 10, Buchloe 10 Minuten
Zuschauer: 1312


Comeback-Qualitäten der ERSC-Löwen
Auch gegen Buchloe einen Zwei-Tore-Rückstand egalisiert

Unmittelbar nach der Auftaktniederlage in den Play-Offs in Buchloe am vergangenen Freitag hatte Dan Heilman schon angekündigt: „Wir werden alles tun, um nochmals nach Buchloe zu kommen“. Der Löwen-Coach, beziehungsweise auch seine Jungs, hielten Wort und erzwangen am Sonntagabend in einem wahren Krimi das dritte Spiel – das nun ein echtes Finale wird.
Die Gemütslage nach dem 5:4 des ERSC in der Overtime gegen die Pirates war entsprechend unterschiedlich. Gästetrainer Christopher Lerchner trauerte vergebenen Möglichkeiten in der Anfangsphase hinterher: „Es tut weh, wie wir verloren haben. Wir hatten zunächst mehr vom Spiel und haben im 2.Drittel den Faden verloren. Da war von Amberg fast jeder Schuss ein Treffer. In der Overtime hatte jedes Team gute Chancen“. Nicht einverstanden war Lerchner mit der entscheidenden Strafzeit gegen sein Team. Die Pirates würden sich jetzt unter der Woche gezielt nochmals vorbereiten: „Wir wollen zu 100 Prozent bereit sein und dann das machen, was wir immer machen – unsere Heimspiele gewinnen und damit auch die Play-Off-Serie“, so der ESV-Coach.
Entspannter wirkte hinterher Dan Heilman. Der Löwen-Coach kritisierte allerdings, dass sein Team anfangs nicht wie gewünscht funktionierte: „Das war wie im Hinspiel, wo wir im 1.Drittel nicht richtig ins Spiel gekommen sind. Im zweiten Abschnitt waren wir ganz stark. Wir hatten das Spiel gedreht und noch einige Chancen für ein 5:3 oder 6:3“. Es scheine zur Gewohnheit zu werden, dass seine Mannschaft Rückstände aufholen müsse, meinte Heilman: „Aber wir sind sehr oft wieder zurückgekommen“. Tröstende Worte fand der Trainer für seinen Torhüter, Oli Engmann, dem die Scheibe beim vierten Buchloer Treffer durchgerutscht war: „Das ärgert den ‚Enge‘ sicher am meisten, aber er hat ein gutes Spiel gemacht und sehr viele gefährliche Schüsse pariert“. Über eine Trainingsmaßnahme zeigte sich Heilman positiv überrascht: „In den letzten Wochen war unser Powerplay nicht so gut, deswegen haben wir mehrfach Vier-gegen-Drei geübt. Das hat dann in der Verlängerung diesmal wunderbar geklappt“, verwies er auf den entscheidenden Treffer durch Felix Köbele.
Die Gedanken gehen nun schon zum kommenden Freitag, den 13., im Alles-oder-Nichts-Spiel in Buchloe. Die Planungen laufen auch im Fanbereich, denn viele Löwen-Fans wollen ihr Team zum „Finale“ begleiten. Annähernd 200 hatten sich schon beim ersten Play-Off-Spiel auf den Weg gemacht. (pa)