2019/2020Wild LionsERSC nicht so zwingend wie erwartet und nötig

10. Februar 2020
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Löwen kommen gegen Haßfurt nicht in die Gänge

Der ERSC Amberg versäumt es am Sonntagabend, sich in der Aufstiegsrunde zur Eishockey-Bayernliga vorne etwas Polster zu verschaffen. Die Gäste aus Haßfurt gehen in einer – aus Amberger Sicht – eher mäßigen Begegnung verdient als Sieger vom Eis.

Zu Beginn waren es noch die Gastgeber, die mehr Zug zum Tor entwickelten. Zwingende Chancen ergaben sich jedoch nicht, auch nicht, als der ERSC eine erste Überzahlmöglichkeit hatte. Das wirkte einfach unkonzentriert, was sich aber über das ganze Spiel so darstellen sollte. Wesentlich gefährlicher schien da schon die erste Gelegenheit für Haßfurt durch Michal Babkovic. Die nächsten Versuche von Amberg durch Martin Brabec und Svato Merka kamen dann schon näher ans Ziel, aber noch genauer zielten im Gegenzug die Hawks durch Jan Trübenekr, ideal freigespielt von Daniel Hora. Danach hatte Haßfurt die Partie voll im Griff, ließ Amberg kaum aus deren Verteidigungszone kommen. Als der ERSC dann auch noch in doppelte Unterzahl geriet – unter anderem wegen einer Spieldauerstrafe für Felix Köbele – deutete vieles auf den nächsten Gästetreffer hin. Mehrere Glanzparaden von Löwen-Goalie Oli Engmann und ein beherztes Penalty-Killing seiner Vorderleute verhinderten dies aber.
Zum Mittelabschnitt kamen die Löwen zunächst mit einer anderen Körpersprache aus den Kabinen, spielten Pressing und kamen zu guten Gelegenheiten, aber als dann selbst eine doppelte Überzahl keinen Erfolg brachte, war der ganze Schwung schon wieder dahin. Dafür übernahm nun Haßfurt das Kommando. Zunächst war es noch Engmann, der sein Team quasi alleine im Spiel hielt, doch dann sorgten die Gäste binnen 91 Sekunden für eine Vorentscheidung. Zunächst traf Hora in Überzahl, kurz darauf Michael Stach zum 0:3. In diesem Zeitraum wurde der ERSC teilweise vorgeführt. „Amberg war nicht so zwingend, wie wir das erwartet hatten, und dann haben wir einfach die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht“, meinte Gästecoach Volker Hartmann zur Phase, wo die Weichen zum Sieg gestellt wurden. Das sah auch ERSC-Trainer Dan Heilman so: „Das erste Drittel mit der langen Unterzahl hat uns viel Kraft gekostet, zumal wir einige erkrankte Spieler hatten. Danach war Haßfurt fast immer einen Schritt schneller“. Die Gelegenheit zu einer Wende sah aber auch der Coach und die knapp 700 Zuschauer zu Beginn des letzten Drittels: „Wenn der Andy den reinmacht, wäre es vielleicht nochmal eng geworden“, beschrieb Heilman die Chance durch Hampl, der 35 Sekunden nach Wiederbeginn alleine vor Gästetorhüter Timo Jung auftauchte, aber verzog. Den Willen konnte man den Ambergern keineswegs absprechen, aber die Angriffsversuche blieben einfach zu umständlich und endeten zu oft Einzelaktionen. Eine davon brachte aber tatsächlich Erfolg durch einen Schlagschuss von Kevin Schmitt. Nach dem 1:3 hatten die Löwen spürbar etwas Aufwind und auch weitere Einschussmöglichkeiten. Den grundlegenden Unterschied an diesem Abend sah man knapp zwei Minuten vor Spielende. Während Daniel Vlach für Amberg alleine vor dem Gästetor scheiterte, machte im Gegenzug Babkovic das 1:4 – reingestolpert, aber drinnen. Der Schlusspunkt durch Sebastian Aukofer war dann 30Sekunden vor dem Ende zum 2:4 nur noch Ergebnis-Makeup. In der Beurteilung des Ergebnisses waren sich hinterher dann beide Trainer absolut einig: Völlig verdient. (pa)

ERSC Amberg – ESC Haßfurt 2:4 (0:1,0:2,2:1)
Tore: 0:1 (9.) Trübenekr (Hora), 0:2 (34.) Hora (Hornak, Trübenekr/5-4), 0:3 (35.) Stach (Breyer), 1:3 (50.) Schmitt, 1:4 (59.) Babkovic (Hornak), 2:4 (60.) Aukofer (Huber, Roth).
Strafen: Amberg 17 + 20 (Köbele), Haßfurt 12 Minuten
Schiedsrichter: Grech, Beigel, Zwingel
Zuschauer: 705