VereinTaktisch und spielerisch starke ERSC-Löwen

18. Januar 2020
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Mit letztem Einsatz und sicherem Torhüter zum Sieg in Dingolfing / Traumtor von Brabec

Der ERSC Amberg gewinnt auch sein zweites Auswärtsspiel in der Aufstiegsrunde zur Eishockey-Bayernliga. Beim 3:2 in Dingolfing legen die Löwen am Freitagabend mit einer tollen Vorstellung im Anfangsdrittel den Grundstein. Mit zunehmender Dauer machte es sich allerdings bemerkbar, dass Coach Dan Heilman nur zwei Verteidiger-Paare zur Verfügung hatte. Hoher Teameinsatz und eine starke Leistung von Carsten Metz im Amberger Tor gegen bedingungslos anrennende Gastgeber sorgten aber für die drei Punkte.
„Die Scheiben tief spielen für schnelle Konter und keinen riskanten Spielaufbau betreiben“, das war die klare Ansage von Heilman und seine Mannschaft hielt sich an dieses Konzept, von Beginn an und im Anfangsdrittel betrieb sie dies nahezu perfekt. Schon nach kaum einer Minute hatte Bernhard Keil die erste Torgelegenheit. Aber es sollte selbst in Unterzahl so funktionieren. Bei der ersten Strafe gegen die Löwen schickte Keil Martin Brabec auf die Reise und der degradierte die EVD-Abwehr im Slalom einschließlich Goalie Christian Hamberger zu Statisten – ein unglaublich cooler Treffer. Die Isar Rats suchten zwar nach Aktionen in der Offensive, aber gefährliche Torszenen produzierte zunächst nur der ERSC, so etwa durch Daniel Vlach, der aus halbrechter Position nur den Pfosten traf, aber bei einem weiteren Break über Stefan Huber und Kevin Schmitt dann zum 0:2 einlochte – ebenfalls höchst sehenswert. „Das war taktisch wie spielerisch schon erste Sahne“, wie Ambergs sportlicher Leiter Chris Spanger hinterher lobte.
Dingolfing erhöhte zum Mittelabschnitt den Druck. Heilman hatte zusätzlich Stürmer Patrick Billinger mit in die Abwehr beordert, aber die Löwen wurden nun stärker in die Defensive gedrängt. Im Nachschuss kamen die Isar Rats durch ihren Top-Torjäger David Bilek zum Anschlusstreffer, aber der ERSC packte praktisch im Gegenzug den nächsten Konter aus. Felik Köbele legte ideal quer zu Huber, der überlegt zum 1:3 vollendete. Aber die Löwen musste nun sehr viel Laufarbeit verrichten, was sich etwas nachteilig auf die Präzision beim Passspiel auswirkte. In Überzahl verkürzte Oli Ferstl für Dingolfing zum 2:3 und Amberg – unterstützt von knapp 150 lautstarken Fans – hatte in der Folge bange Minuten zu überstehen. Dingolfing schoss beinahe aus jeder Gelegenheit, zugegeben aber auch sehr oft unkontrolliert und überhastet – oder fanden Carsten Metz als Endstation.
Das Schlussdrittel begann zunächst wieder ausgeglichener, zwar immer noch mit mehr Spielanteilen für die Gastgeber, aber der ERSC war in einigen Situationen – etwa über Hampl, Keil und Köbele – sehr nahe am vierten Treffer. Besonders brenzlig wurde es in der Endphase, als Amberg wegen unerlaubter Weitschüsse minutenlang nicht zum Wechseln, geschweige denn aus der eigenen Verteidigungszone kam. Erneut Keil hätte bei einem Break für eine Amberger Vorentscheidung sorgen können, aber schließlich beraubte sich Dingolfing mit einer Strafzeit in den letzten 150 Sekunden selbst der möglichen Ausgleichschancen. (pa)

EV Dingolfing – ERSC Amberg 2:3 (0:2,2:1,0:0)
Tore: 0:1 (6.) Brabec (Keil/4-5), 0:2 (16.) Vlach (Huber, Schmitt), 1:2 (25.) Bilek (Ohr), 1:3 (26.) Huber (Köbele, Brabec), 2:3 (31.) Ferstl (Kößl, Trew/5-4).
Strafen: Dingolfing 10, Amberg 12 Minuten
Zuschauer: 600