2019/2020Wild LionsLöwen streben Derby-Auswärtssieg an

21. Dezember 2019

Sonntag in Pegnitz

Nach knapp fünf Jahren „Derby-Abstinenz“ treffen der EV Pegnitz und der ERSC Amberg in der Eishockey-Landesliga wieder zu einem Punktspiel aufeinander. Die Voraussetzungen für beide Teams sind derzeit höchst unterschiedlich.
Teil Eins des Nachbarschaftstreffens – die beiden Sportstätten liegen kaum 50 Kilometer auseinander – findet am Sonntag, 17.30 Uhr, im Freiluftstadion der Ice Dogs statt. Am zweiten Weihnachtsfeiertag trifft man sich zum Re-Match in Amberg. Pegnitz war in der Vorsaison aus der Bayernliga abgestiegen und hatte natürlich vor, diesen Unfall schnellstmöglich zu korrigieren. Das „Unternehmen Wiederaufstieg“ droht aber zu scheitern, denn im Gegensatz zu den Amberger Wild Lions, die sich bereits für die Aufstiegsrunde qualifiziert haben, wird den Pegnitzern womöglich die Türe hierzu vor der Nase zugeschlagen. Lange lag der EVP gut im Rennen, besiegte unter anderem auch den Spitzenreiter aus Haßfurt, doch dann folgte ein desaströses 5:9 gegen Waldkirchen und auch das Oberfrankenderby mit Bayreuth wurde verloren. Vor diesem Wochenende betrug der Abstand zu den davorliegenden Teams aus Moosburg und Dingolfing fünf bzw. sieben Punkte – trotz einer Partie mehr auf dem Konto. Am Freitag stand die Reise nach Selb auf dem Programm, wenn man so will eines von fünf möglichen Endspielen. Das einzig Beständige bei den Ice Dogs schien in dieser Saison die Unbeständigkeit. Das lässt sich leicht auch schon am Torverhältnis ablesen: Mit 86 Treffern verfügt Pegnitz über den zweitbesten Angriff, aber die 75 Gegentore werden nur noch von Trostberg und Waldkirchen überboten. Man muss sich also darauf verlassen, einfach öfter zu „lochen“ als die Gegner. Verantwortlich dafür zeichnen besonders die Kontingentstürmer, allen voran der Lette Alexanders Kercs, dazu die beiden Tschechen Roman Navarra und Michal Plichta. Patrik Dzemla aus Braunlage komplettiert das gefährliche Offensivquartett.
Für Coach Josef „Beppi“ Hefner wird es nicht einfach, die gesteckten Ziele zu erreichen. Erfolge gegen den ERSC sind da schon fast Pflicht. Ambergs Trainer Dan Heilman kann da sicherlich etwas beruhigter in die Zukunft blicken. Für seine Spieler geht es aber vorrangig darum, bis zur Aufstiegsrunde im Rhythmus zu bleiben und die Spannung aufrechtzuerhalten. Da sind prestigeträchtige Derbys natürlich hilfreich, denn die möchte kein Aktiver leichtfertig abgeben, zumal die Löwen sicherlich von einer größeren Anzahl an Fans begleitet werden. Als zusätzlicher Anreiz könnte auch noch ein Blick auf die Statistik helfen: Die letzten Amberger Siege in Pegnitz datieren tatsächlich aus der Saison 1983/84 (5:1,5:4), damals noch mit Quinn, Tumbach oder Wenzel – ein unglaublicher Zeitraum, selbst wenn man etliche Jahre danach in unterschiedlichen Ligen verbracht hat. Eine Rolle wird natürlich auch spielen, wie Amberg den Schlager gegen Haßfurt am Freitag überstanden hat. (pa)