2019/2020Wild LionsMehr Regenschirme als Eishockey-Schläger

4. November 2019

Mühsamer 5:2-Erfolg des ERSC im Trostberger Freiluftstadtion

Zwei Tage nachdem die ERSC-Löwen mit letztem Einsatz das Spitzenspiel gegen Dingolfing für sich entscheiden konnten, war das Team von Dan Heilman erneut physisch gefordert – der Gegner kam am Sonntagabend dabei aber auch von oben.

Im Trostberger Freiluftstadion setzte nach dem Anfangsdrittel ein Dauerregen ein, der die Spielfläche spür- und sogar hörbar in Mitleidenschaft zog. Wahrlich kein Vorteil für Teams, die ein schnelles Passspiel bevorzugen, wie etwa die Wild Lions. Die führten zu diesem Zeitpunkt mit 2:1 nach einem Abschnitt mit wenig Körperkontakten und noch weniger Höhepunkten. Daniel Krieger hatte den ERSC in Führung gebracht, der danach drei, vier weitere gute Chancen leichtfertig liegen ließ. Das rächte sich mit dem Ausgleich der Gastgeber durch Marek Indra. Was bei Amberg wirklich gut funktionierte, war das Powerplay. Das zeigte sich beim 2:1 durch Felix Söllner und auch im weiteren Verlauf. Der neuerliche Führungstreffer fiel 14 Sekunden vor der Drittelsirene – wieder einmal ein guter Zeitpunkt.
Ab dem Mitteldrittel war es dann aber zu Ende mit den meisten gut gemeinten Angriffsversuchen. Puck und Spieler holperten oftmals über die aufgeraute Spielfläche und dem Zufall waren Tür und Tor geöffnet. Einen guten Job lieferten vor allem die beiden Torhüter Johannes Käsmeier (TSV) und der Amberger Oli Engmann, weil die aufspringenden Scheiben nur schwer zu kontrollieren waren. Der ERSC baute in doppelter Überzahl die Führung auf 3:1 aus, wiederum war Söllner erfolgreich. Aber auch die Chiefs aus Trostberg waren im Powerplay erfolgreich, verkürzten durch Stefan Weberstetter mit einem satten Schlagschuss auf 2:3. Die Löwen verzeichneten den größeren Anteil an Chancen, doch in der Wetterlotterie hätten die Gastgeber die sehr faire Partie in dieser Phase durchaus drehen können.
Das passierte aber nicht, weil das Powerplay der Löwen auch im Schlussabschnitt funktionierte. Das 4:2 durch Felix Köbele bedeutete schon eine Vorentscheidung und der Amberger Topscorer setzte im Zusammenspiel mit Martin Brabec dann auch den Schlusspunkt. Dan Heilman zog einen positiven Schlussstrich unter die Partie: „Wir haben nicht gut gespielt, was ich nach dem schweren Freitagsmatch irgendwie schon erwartet hatte. Aber die Verhältnisse waren wirklich schwierig und Trostberg hatte vier komplette Reihen zur Verfügung. Letztendlich zählen nur die Punkte und insgesamt geht der Sieg in Ordnung“, so der ERSC-Coach.
Mit dem „Gegner von oben“ hatte im Übrigen auch die Konkurrenz ihre Mühe. Knapp 90 Kilometer von den Löwen entfernt verlor die Haßfurter „Torfabrik“ mit 1:2 in Vilshofen – in einem Freiluftstadion. (pa)

TSV Trostberg – ERSC Amberg 2:5 (1:2,1:1,0:2)
Tore: 0:1 (5.) Krieger (Söllner), 1:1 (15.) Indra (Roßmanith, Tobolla), 1:2 (20.) Söllner (Huber/5-4), 1:3 (30.) Söllner (Vlach, Köbele/5-3), 2:3 (37.) Weberstetter (Indra, Dörfler/5-4), 2:4 (49.) Köbele (Krieger, Vlach/5-4), 2:5 (53.) Köbele (Brabec).
Strafen: Trostberg 14, Amberg 12 Minuten
Schiedsrichter: Franzreb, Meineke
Zuschauer: 450