2019/2020Wild LionsBayreuth mit dem besseren Ende

21. Oktober 2019

ERSC-Löwen punkten erstmals nicht voll

Der ERSC Amberg hat die ersten Kratzer auf seiner Weste. Gegen starke Bayreuther gab es ein Wechselbad der Gefühle, mit dem besseren Ende für die Oberfranken. Die Löwen mussten sich mit einem Punkt zufriedengeben, verspielten einen Drei-Tore-Vorsprung und ließen auch in der Overtime drei Großchancen ungenutzt.

Bayreuth holte sich zwei Zähler und das ging letztendlich auch in Ordnung. Darin waren sich beide Trainer einig: „Wir haben Charakter gezeigt und sind im letzten Drittel noch einmal zurückgekommen“, verwies EHC-Coach Vaclav Drobny auf die erfolgreiche Aufholjagd seiner Truppe. „Bayreuth hat verdient gewonnen, aber wir dürften einen 5:2-Vorsprung auch nicht hergeben“, war Dan Heilman etwas enttäuscht – allerdings nur mit dem Verlauf dieser Begegnung: „Was wir in den ersten drei Begegnungen trotz der vielen wichtigen Ausfälle gebracht haben, war schon sehr gut“, zog der Amberger Trainer ein positives Zwischenresümee.
Vor über 600 Zuschauern kam Amberg besser in die Begegnung. Die Ausgangslage veränderte sich aber schlagartig durch Strafzeiten gegen den ERSC, die Bayreuth eiskalt zu einem 0:2-Pausenstand nutzte.
Die Kabinenansprache von Dan Heilman im Anschluss muss klar und eindringlich gewesen sein, denn die Löwen zeigten eine eindrucksvolle Reaktion im Mittelabschnitt. Nach 70 Sekunden traf Kevin Schmitt zum 1:2, eine knappe Minute später Daniel Troglauer zum Ausgleich. Als dann wiederum nur 90 Sekunden danach Felix Köbele während einer Unterzahl per Penalty die Löwen erstmals in Führung brachte, lief es bei den Gastgebern quasi wie von selbst. Erneut Schmitt und Center Stephan Huber schraubten das Ergebnis auf 5:2 – wobei Köbele neben seinem Treffer noch vier Vorlagen geliefert hatte. Ein paar gute Gelegenheiten ließ der ERSC noch ungenutzt, weshalb der dritte Torerfolg für Bayreuth durch Christopher Maier als völlig unnötig erschien. „Ich hatte wegen des 5:3 irgendwie ein schlechtes Gefühl, weil der Treffer nochmals Motivation für Bayreuth ins letzte Drittel geben konnte“, beschrieb Heilman seine Vorahnung.
Die sollte sich im Schlussabschnitt bewahrheiten. Das 5:4 durch Max Eissner war das Signal zur finalen Aufholjagd der Gäste. Bayreuth machte nun enorm Druck, erfolgversprechende Gegenangriffe von Amberg fanden fast nicht mehr statt. Das 5:5 durch Nikolai Pleger, zwei Minuten vor dem Ende, hatte sich im Prinzip schon länger angekündigt. So ging es in die Verlängerung, wo der ERSC durch Söllner und Krieger gleich dreifach alleine vor Gästegoalie Maximilian Müller die Chance zum Zusatzpunkt verpasste. Ex-Oberligastürmer Andreas Geigenmüller machte es auf der Gegenseite bei der ersten Gelegenheit für Bayreuth besser und traf zum 5:6. (pa)

Amberg – EHC Bayreuth 5:6 n.V. (0:2,5:1,0:2,0:1)
Tore: 0:1 (15.) Zimmer (Mayer/5-4), 0:2 (17.) Mayer (Geigenmüller, Müller/5-3), 1:2 (22.) Schmitt (Köbele, Krieger/5-4), 2:2 (23.) Troglauer (Köbele, Hausner), 3:2 (25.) Köbele (4-5/Penalty), 4:2 (29.) Schmitt (Köbele, Vlach/5-4), 5:2 (35.) Huber (Köbele, Schopper), 5:3 (39.) Maier (Müller, Geigenmüller/5-4), 5:4 (43.) Eissner (Geigenmüller), 5:5 (57.) Pleger (Zimmer, Trolda), 5:6 (64.) Geigenmüller (Pajk).
Strafen: Amberg 20, Bayreuth 18 Minuten
Schiedsrichter: Sintenis, Graf, Kechter
Zuschauer: 630