Amberger Löwen besiegen auch Waldkirchen
Beste Werbung für ihren Sport betrieben am Freitagabend der ERSC Amberg und die Crocodiles aus Waldkirchen. In einer Partie auf hohem Niveau triumphierten am Ende die gastgebenden Wild Lions – mit dem dritten Sieg im dritten Saisonspiel der Eishockey-Landesliga.
Der fiel mit 4:1 relativ deutlich aus, es hätte aber auch ganz anders kommen können, vor allem im Anfangsdrittel. Die ersten Minuten gehörten noch den Gastgebern, dann aber hatte Waldkirchen etliche Gelegenheiten im Powerplay, vor allem bei doppelter Überzahl. Die Crocodiles scheiterten aber immer wieder an ERSC-Goalie Oli Engmann: „Das war überragend, was ‚Enge‘ in dieser Phase zeigte. Da hätte die Partie durchaus einen anderen Verlauf nehmen können“, lobte Löwencoach Dan Heilman seinen Torhüter. Danach war es wieder sehr ausgeglichen, die Gäste insgesamt stocktechnisch im Vorteil, Amberg aber mit Herz und mehr Laufbereitschaft. Kurz vor Drittelende hatten die Löwen ihre erste Überzahlgelegenheit und benötigten exakt zehn Sekunden um diese durch Daniel Krieger zur 1:0-Führung zu nutzen – wie in den letzten Partien schon „zum idealen Zeitpunkt“, wie Heilman anmerkte.
Den Schwung nahmen die Gastgeber in den Mittelabschnitt, wo Dominik Schopper bereits nach 14 Sekunden ESV-Torhüter Maximilian Meschik – am Ende zum besten Gästespieler gekürt – zu einer Glanzparade zwang. Etwas kurios dann die Szene zum 2:0. Felix Söllner tankte sich durch, kam zum Abschluss und setzte auch zum Jubel an, während Meschik zum Teil im eigenen Tor lag. Zunächst unterbrachen die Unparteiischen das Spiel, um dann kurz darauf auf Treffer zu entscheiden – die Scheibe war offenbar unter dem Goalie noch hinter der Linie gelegen. Dies sorgte auch hinterher für Diskussion: „Ich kann da aus 40 Meter Entfernung wenig dazu sagen. Einige meiner Spieler meinten, dass es kein Tor gewesen sei“, beschrieb Roman Kondelik die Szene. Der Gästecoach hatte kurz darauf aber Grund zum Jubel, weil Dominik Duschl auf 2:1 verkürzen konnte. „Wir hatten danach einige Gelegenheiten zum Ausgleich“, trauerte Kondelik vergebenen Chancen hinterher. Besser machte es der ERSC, erneut im Powerplay. Felix Köbele – mit drei Torvorlagen an diesem Abend – und Söllner bereiteten das 3:1 von Daniel Vlach vor, der für seinen Coach der beste Mann auf dem Eis war: „Scheibenführung, Laufarbeit, tolle Pässe – das war eine Top-Leistung“, lobte Heilman.
Zu Beginn des Schlussdrittels hätte das prächtig harmonierende Duo Köbele/Krieger beinahe für die Vorentscheidung gesorgt, aber Meschik verhinderte dies – noch! „Wir haben heute konsequent Forechecking betrieben und wollten den Gegner müde spielen, das gelang uns auch“, begründete Heilman den Unterschied im letzten Abschnitt. Der ERSC beherrschte nun zusehends Spiel und Gegner, was auch Roman Kondelik bestätigte: „Wir hatten nur zwölf Feldspieler. Das merkte man. Im letzten Drittel war Amberg besser und ich gratuliere ihnen zum Sieg“. Den machte dann knapp fünf Minuten vor dem Ende Schopper mit dem 4:1 perfekt. (pa)
ERSC Amberg – ESV Waldkirchen 4:1 (1:0,2:1,1:0)
Tore: 1:0 (19.) Krieger (Köbele/5-4), 2:0 (28.) Söllner, 2:1 (29.) Duschl (Kremhelmer, Schreyer/5-4), 3:1 (37.) Vlach (Söllner, Köbele/5-4), 4:1 (56.) Schopper (Krieger, Köbele/5-4).
Strafen: Amberg 10, Waldkirchen 16 Minuten
Schiedsrichter: Reiz, Laubenstein, Reiz
Zuschauer: 516