ERSC holt sich in Bayreuth gleich den ersten Dreier
Ein insgesamt nicht unverdienter Auftaktsieg für die Löwen in Bayreuth. Schon nach 72 Sekunden geht der ERSC in Führung, aber bis die Punkte eingefahren waren, musste hart gearbeitet werden – auch weil sich einige Leistungsträger nach und nach verabschiedeten.
Praktisch mit dem ersten Angriff sorgte Felix Söllner mit seinem Abstaubertreffer für Jubel in der Kolonie der knapp 150 Amberger Fans. Die Truppe von Coach Dan Heilman hatte in der Folge wenig Probleme das Spiel zu kontrollieren, zumal sich der Gegner in dieser Phase durch Strafzeiten immer wieder dezimierte. Kapital konnte Amberg aber nicht daraus schlagen. Fazit: Schön gespielt, gute Möglichkeiten aber indiskutable Verwertung. Die 1:0-Führung zur ersten Pause deutlich zu wenig.
Ein verändertes Bild bot sich im Mittelabschnitt, wo die Gastgeber in einer etwas zerfahrenen Partie immer mehr die Oberhand gewannen. Nun bevölkerten bevorzugt die Amberger Spieler die Strafbank, waren mehr als die Hälfte der Spielzeit in Unterzahl, aber: „Unser Penalty-Killing war super“, lobte Heilman hinterher. Das lag nicht zuletzt an der Leistung von Goalie Carsten Metz, der mit seinen 1,93 m und starkem Stellungsspiel das Amberger Gehäuse für die Angreifer immer kleiner werden ließ. Außerdem verteidigten seine Vorderleute sehr konzentriert. Zu Umstellungen war der ERSC-Trainer aber bereits genötigt und die machten sich bemerkbar. Martin Brabec zwang eine fiebrige Erkältung zur Aufgabe, Andreas Hampl wurde von einem Schlagschuss an der Hand getroffen. In den Angriffsdruck der Bayreuther setzten die Löwen Nadelstiche. Gerade wieder komplett nach einer doppelten Unterzahl gelangen Kevin Schmitt und Dominik Schopper zwei Treffer binnen 75 Sekunden – das war Effektivität zum richtigen Zeitpunkt.
In trockenen Tüchern waren die Zähler für den ERSC aber längst noch nicht. Zum Schlussabschnitt war auch Daniel Krieger mit Grippesymptomen ausgeschieden und im geschrumpften Löwen-Rudel ging immer mehr die Zuordnung verloren. Der Druck der Bayreuther wurde stärker, erst recht nach dem 1:3-Anschluss durch eine Einzelleistung von Andreas Geigenmüller. Die Scheibenverluste bei den Löwen häuften sich, ebenso die Schussversuche der Gastgeber, denen aber meist die Präzision fehlte – den Rest „schnappte“ sich Metz. Nach einem Alleingang mit einem platzierten Schuss zum 1:4 in die untere Ecke setzte Söllner sechs Minuten vor der Schlusssirene den Bayreuther Angriffsbemühungen ein Ende. (pa)
EHC Bayreuth – ERSC Amberg 1:4 (0:1,0:2,1:1)
Tore: 0:1 (2.) Söllner, 0:2 (34.) Schmitt, 0:3 (35.) Schopper (Söllner), 1:3 (46.) Geigenmüller (5-4), 1:4 (54.) Söllner
Strafen: Bayreuth 18, Amberg 20 Minuten
Zuschauer: 650